August 27, 2022
Von FAU Flensburg
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Wenige Tage vor dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets ist noch immer keine Nachfolgelösung in Sicht. Fest steht, dass bald deutliche Mehrkosten auf Pendler:innen zukommen. Nach der Ankündigung der Gasumlage die nächste Belastung.

Wie teuer soll die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Zukunft sein? Darüber streiten gerade Bund und Länder und auch in der Ampel-Regierung gibt es keine Einigung. Finanzminister Christian Lindner bekräftigt weiter seine Ablehnung des 9-Euro-Tickets, nachdem er sich schon mal über “Gratismentalität” des günstigen Fahrens beschwerte.

Diese Worte verhöhnen all diejenigen, die derzeit unter den steigenden Preisen leiden und mit Sorge auf die Gasrechnung im Winter blicken. Mit dem Wegfallen des 9-Euro-Tickets dürfte das Leben vielerorts wieder deutlich teurer werden. Ein Abo für den Münchner Nahverkehr kostet allein im Innenraum 50 Euro monatlich. Wer das Abo inklusive Zone 1 (nahe Vororte) braucht, kommt bereits auf 80 Euro. Im Vergleich zum 9-Euro-Ticket bedeutet das eine Preissteigerung um das Achtfache. Manche Verkehrsbetriebe planen sogar bereits eine Erhöhung ihrer Tarife über die ursprünglichen Ticketpreise hinaus.

Einige Bundesländer wie Hamburg und Berlin befürworten hingegen Konzepte, die an das 9-Euro-Ticket anschließen. Verschiedene Modelle sind dafür im Gespräch, etwa ein Regionalticket für 29 Euro im Monat und ein bundesweites Ticket für 49 Euro. Gut möglich, dass es aber auch vorerst keine einheitliche Regelung geben wird, – dann wäre eine der Stärken des 9-Euro-Tickets, seine universelle Gültigkeit in allen Nahverkehrsmitteln, dahin.

Durch das Wegfallen des 9-Euro-Tickets, des Tankrabattes sowie der Einführung der Gasumlage rechnet die Bundesbank bereits damit, dass im Herbst die Preise nochmals deutlich steigen und wir auf eine Inflation von über zehn Prozent kommen könnten. Mit der Gasumlage sollen die Energiekonzerne, die ohnehin bereits Milliarden-Gewinne machen, weiter subventioniert werden. Auf Privathaushalte kommen dadurch Mehrbelastungen in Höhe von mehreren Hundert Euro im Jahr zu.

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Quelle: Fau-fl.org