WĂ€re das das echte Problem â wobei die âGudiâ stets ausgelastet war und ist â könnte eine Verringerung der Bettenanzahl dazu verwendet werden, endlich fĂŒr etwas mehr AbstĂ€nde in den SchlafsĂ€len zu sorgen. Es braucht mehr und nicht weniger Platz! Der wahre Grund ist vielmehr in unserer AufsĂ€ssigkeit zu suchen. Wir waren und sind nicht mehr bereit, die katastrophalen Arbeitsbedingungen, die desaströsen ZustĂ€nde fĂŒr die obdachlosen NĂ€chtiger sang- und klanglos hinzunehmen!
Bis an die Grenze der Belastungen mussten wir getrieben werden, damit die Minimalforderung â nĂ€mlich die nach mehr Personal â erfĂŒllt wird. KrankenstĂ€nde, ein riesiger Cluster in unserem Hause und dadurch auch Ansteckungen der Mitarbeiter*innen haben uns ausgezehrt. Ein Quartier, das vom FSW gemietet wurde, der sich aber um die Bausubstanz nicht scherrt, ein Fachbereich dessen zynischer Spruch âWarm, satt, sauberâ uns alle im Mark erschĂŒttert hat, das sind nur einige von vielen, vielen Punkten, die es Zeit machen, sich zu erheben.
Die GewĂ€hrleistung in unserem Betrieb, Klienten vor einer Ansteckung mit Corona zu schĂŒtzen, ist nicht gegeben. Eine finanzielle EntschĂ€digung der Mitarbeiter*innen ist nicht vorgesehen. Eine lĂŒckenlose Versorgung auch ĂŒber den Winter hinaus ist fĂŒr entscheidende Stellen nicht nur nicht notwendig, behauptet wird auch, es fördere Obdachlosigkeit. Wir alle sehen am Winteranfang, wie ausgezehrt unsere Klienten sind, und wie viele sich stabilisiert haben am Ende eines Winters.
Wir haben nach Protesten dieses Jahr in der GudrunstraĂe 120 Stunden zusĂ€tzlich bekommen â mit dem 24.02., wo eh alle schon durchgebrannt waren. Mit diesen ist eine Grundabdeckung unserer Arbeit möglich. Gezeigt hat sich, dass wir in den Jahren davor schon diesen Bedarf gehabt hĂ€tten â siehe Ăberstunden.
Gemeinsam mit der Initaitve Sommerpaket haben wir einen Artikel ĂŒber den desaströsen Umgang wĂ€hrend eines Clusers in unserem NQ veröffentlicht. Dieser Widerstand soll uns jetzt auf den Kopf fallen. Die Verantwortlichen wollen das âProblem GudrunstraĂeâ durch eine ersatzlose SchlieĂung âlösenâ. Dass sie damit nicht nur uns, sondern auch die NĂ€chtiger treffen, dass dadurch das letzte NQ in ZentrumsnĂ€he, das gut öffentlich erreichbar ist, dass damit eines der letzten NQ, die unbĂŒrokratisch NotnĂ€chtiger aufnimmt, schlieĂt, ist ihnen scheiĂegal. Sie wollen ihre Gutmenschen-PR mit Imagepolitur fĂŒr Politiker*innen und reichen Spendenfluss durchziehen. Da stören wir mit unseren Berichten von der Basis nur.
FĂŒr uns ist klar: Die RĂ€umung der Gudi werden wir ihnen nicht leicht machen. Es geht aber nicht nur um den Erhalt unseres Quartiers. Wir kĂ€mpfen gegen ein System der PrekaritĂ€t, in dem jede Kritik durch SchlieĂung und Nichtwiedereinstellung unterbunden werden kann. Wir kĂ€mpfen fĂŒr bessere Arbeitsbedingungen und fĂŒr ein StĂŒck WĂŒrde fĂŒr alle Menschen, unabhĂ€ngig davon, ob sie auf der StraĂe oder in einem Loft leben!
Daher unsere Forderungen:
Prekariat bedeutet WillkĂŒr! â fĂŒr Obdachlose genauso wie Basismitarbeiter*innen! Obdachlosigkeit gibtâs auch im Sommer! LĂŒckenlose VerlĂ€ngerung des Winterpakets zu einem durchgehenden Betreuungsangebot.
Ende der Massenquartiere! Sofortige Umstellung auf Einzelzimmerquartiere bei gleichbleibender Bettenzahl
Ein sofortiges und dauerhaftes Ende der Unterbsetzung!
Verantwortung muss sich bezahlt machen! Finanzielle EntschĂ€digung fĂŒr Systemerhalter*innen.
Gesundheit fĂ€ngt bei den SchwĂ€chsten an! Verbesserung des Coronaschutzes, Zugang zu Impfungen fĂŒr unsere Klient*innen.
Klarheit durch Transparenz! VerstÀrkte Einbindung von Basismitarbeiterinnen bei Verhandlungen zwischen FSW und Fachbereich. Wir sind die Expertinnen!
Repressionsverbot: Keine Benachteiligung der Menschen, die sich fĂŒr bessere Arbeitsbedingungen und höhere QualitĂ€t der Betreuung und Unterbringung der Klienten einsetzen!
Daher findet am 17. MĂ€rz um 15:00h am Keplerplatz ein Aktionstag statt. Watch out for more news!
https://sommerpaket.noblogs.org
NQ – Notquartier
Quelle: Emrawi.org