Via sans nom
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Le Parisien, 20. November 2021
Am Freitag verkĂŒndete der PrĂ€fekt von Guadeloupe, Alexandre Rochatte, die EinfĂŒhrung einer Ausgangssperre zwischen 18 und 5 Uhr mit sofortiger Wirkung bis Dienstag, den 23. November, âangesichts der sozialen Bewegungen in der Region und der Vandalismusakteâ, deren Ausgangspunkt die Mobilisierung gegen den Gesundheitspass und die Pflichtimpfung der PflegekrĂ€fte gegen Covid-19 war.
StraĂen und Zufahrten zum CHU wurden blockiert, GebĂ€ude und Fahrzeuge in Brand gesetzt, Schulen geschlossen⊠Der seit fĂŒnf Tagen andauernde Unmut gegen den Gesundheitspass und die Impfpflicht, der von einem Kollektiv von Gewerkschaften und BĂŒrgerorganisationen angefĂŒhrt wird, geht nun mit Gewalttaten von Randalierenden einher. Nach einer besonders gewalttĂ€tigen Nacht von Donnerstag auf Freitag blieben die Schulen am Freitag geschlossen und aufgrund zahlreicher StraĂensperren verlangsamen sich die AktivitĂ€ten.
Eine weitere âsehr aufgewĂŒhlteâ Nacht
Am Freitagabend wurden laut Routes de Guadeloupe nach einem neuen Tag voller Spannungen neue Feuer auf den Barrikaden in Colin und Montebello in Petit-Bourg (Gemeinde Basse-Terre) entzĂŒndet. Die Nacht war âsehr unruhigâ, berichtete eine Polizeiquelle der AFP und meldete âscharfes Feuer gegen ein Polizeifahrzeugâ in Gosier und âgegen mobile Gendarmenâ in Pointe-Ă -Pitre. Insgesamt beklagt die Polizei der gleichen Quelle zufolge âden Einsatz von Schusswaffen auf die OrdnungskrĂ€fte in 4 verschiedenen Sektorenâ. Ein Mann erhielt einen Stein ins Gesicht und wurde leicht verletztâ, so die gleiche Quelle. Mehrere Fahrzeuge wurden beschĂ€digt.
Colin (Guadeloupe), 20. November: Einer der vielen Geldautomaten, die in der Nacht entfernt und geleert wurden
Hundert Cops und 80 Gendarmen waren letzte Nacht auf der Insel im Einsatz. Die Polizei sah sich mit einem versuchten Einbruch in das Student_innenwohnheim in Pointe-Ă -Pitre sowie mit âetwa zwanzig PlĂŒnderungen oder versuchten PlĂŒnderungenâ in GeschĂ€ften in Pointe-Ă -Pitre und Gosier konfrontiert: ein JuweliergeschĂ€ft, PMU, Banken, EinkaufszentrumâŠ
In der Nacht wurden in Saint-François âGendarmen, die die Brigade verlieĂen, von brennenden Geschossen bedrohtâ, ohne dass es zu Verletzungen kam. In Petit-Bourg griff die Feuerwehr bei BrĂ€nden in zwei TelefonlĂ€den ein, die ebenfalls geplĂŒndert wurden. In der gleichen Gegend wurde laut einer Quelle bei der Gendarmerie âin ein WaffengeschĂ€ft eingebrochenâ.
Im SĂŒden von Basse-Terre hat sich die Lage nach Angaben einer anderen Quelle trotz einiger Blockaden auf den StraĂen beruhigt: âDie Menschen, vor allem die Ladenbesitzenden, fangen an, sich zu organisieren und die Blockaden zu beseitigen, und die Anwohnenden haben die Gendarmerie unterstĂŒtzt.â
Die Blockaden wurden am Samstagmorgen wieder aufgenommen und es wurden neue Barrikaden errichtet, vor allem auf den HauptstraĂen des Gebiets.
20. November. Die SchnellstraĂe Destrellan/Baie-Mahault
Guadeloupela1ere, 20. November 2021
An diesem Samstagmorgen sind die StraĂen immer noch durch alte Reifen, BaumstĂ€mme, ausgebrannte Autos und verschiedene Materialien blockiert. Der Verkehr ist auf der RN2, der RN 1 in Basse-Terre, der RN4, der RN 5 in den Grands Fonds, in Abymes in Morne-Ă -lâeau unmöglich. Die von den OrdnungskrĂ€ften gerĂ€umten StraĂensperren wurden ein paar Minuten spĂ€ter wieder aufgebaut.
In der Agglomeration Point wurden in der frĂŒhen Nacht JuweliergeschĂ€fte im Herzen der Stadt mit einer Schleifmaschine angegriffen. Die Polizei griff ein. Die ganze Nacht hindurch ertönten Alarmsirenen.
AuĂerdem wurde der Super U Supermarkt am LĂ©gitimus Boulevard verwĂŒstet und geplĂŒndert. Das Gleiche geschah mit der BRED-Bankfiliale nebenan.
Pointe-Ă -Pitre, 20. November. Der Super U Supermarkt nach der PlĂŒnderung
Auch andere GeschĂ€fte wurden beschĂ€digt, darunter eine âLottoannahmestelleâ.
Die Gegend um den Chemin Neuf ist aufgrund der zahlreichen MĂŒllteile, die die Demonstrierenden dort gesammelt haben, unpassierbar.
Auch die RĂ€umlichkeiten des Zolls in der Marina wurden heimgesucht.
Ein ImmobilienbĂŒro, welches geöffnet und dann geplĂŒndert wurde
Der Feuerwehr- und Rettungsdienst des Departements (SDIS) meldet als âdie auffĂ€lligsten Ereignisse der Nachtâ die heftigen BrĂ€nde, die gegen 2:30 Uhr im Gewerbegebiet Colin in Petit-Bourg ausbrachen: Die Niederlassungen der beiden Telefonanbieter Orange und Digicel wurden angegriffen. Es bedurfte des Einsatzes von 27 Feuerwehrleuten, um diesen Katastrophen ein Ende zu setzen.
Auf der SĂŒdseite von Grande-Terre, in Sainte-Anne, wurde der NautikstĂŒtzpunkt geplĂŒndert. Die Demonstrierenden fanden genug Material fĂŒr ihre Blockaden. Sie haben einen Katamaran beschlagnahmt, der auf dem Boulevard IbĂ©nĂ© liegt.
Mehrere LÀden im Artisanal Village wurden beschÀdigt, darunter auch einer, den die Kriminellen aufbrechen konnten, um ins Innere zu gelangen.
Quelle: Schwarzerpfeil.de