Extremismus
Linksmilitante zĂŒnden Auto von Polizistin an
Linksextremisten haben eine Polizistin offensichtlich ausgespĂ€ht. In der Nacht zum Dienstag zĂŒndeten sie ihr Privatauto an (Symboldbild).
Foto: Noah Berger / dpa
Radikale bekennen sich im Internet zu Brandstiftung. Die Beamtin war mit Ermittlungen gegen Linksextremisten befasst.
Berlin. Linksextremisten haben sich per Bekennerschreiben auf einem einschlĂ€gigen Szene-Portal im Internet zu einem Brandanschlag auf das Privatauto einer Polizistin bekannt. Das Auto sei bereits in der Nacht auf Dienstag angezĂŒndet worden, heiĂt es in dem Schreiben.
Da da der Anschlag am Wohnsitz der Polizistin im Land Brandenburg verĂŒbt wurde, ermittelt die Polizei Brandenburg. Die Berliner Polizei bestĂ€tigte auf Anfrage allerdings, von dem Anschlag Kenntnis zu haben. Zuerst hatt die Tageszeitung âB.Z.â darĂŒber berichtet.
Die betroffene Polizistin arbeitet beim Landeskriminalamt der Berliner Polizei in der fĂŒr politisch motivierte Delikte zustĂ€ndigen Abteilung fĂŒr Staatsschutz. Dort war sie unter anderem mit Ermittlungen zu Personen aus dem Umfeld der Szene des teilbesetzten Hauses in der Rigaer StraĂe 94 in Friedrichshain befasst. Das Haus gilt als RĂŒckzugsort militanter Linksextremisten der sogenannten Anarcho-Szene.
Opfer offenbar gezielt ausgespÀht
Die Linksextremisten hatten die Polizistin vor dem Anschlag offenbar regelrecht ausgespĂ€ht. In dem Bekennerschreiben wird ihre volle Adresse, sowie das Kennzeichen ihres nunmehr zerstörten Autos genannt. Ins Visier der militanten Extremisten geriet die Beamtin offenbar, weil sie im MĂ€rz dieses Jahres nach einer Demonstration von Sympathisanten der âRigaer 94â in einem Prozess gegen mutmaĂliche GewalttĂ€ter ausgesagt hatte.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verurteilte den Anschlag. âWir sind schockiert ĂŒber diese unglaublich perfide Tat und hoffen, dass das keine bleibenden Spuren bei der Kollegin hinterlĂ€sstâ, sagte der Berliner Vorsitzende der GdP, Stephan Weh. âDas ist ein massiver Angriff auf den Privatbereich und wir erwarten, dass Berlins Politik hier geschlossen Farbe bekennt und diesen Terrorismus als solchen benennt.â
Man mĂŒsse darĂŒber reden, dass in Deutschland immer wieder der Datenschutz vorgeschoben werde, Privatadressen von Polizistinnen und Polizisten zugleich aber immer wieder âauf dem PrĂ€sentierteller an Schwerstkriminelle gelangenâ, sagte Weh.
Der innenpolitische Sprecher der SPD, Tom Schreiber, bezeichnete die Tat als âabsolut perfideâ und nannte Linksextremisten âFeinde der Demokratieâ. Der FDP-Innenpolitiker Björn Jotzo forderte, die rot-grĂŒn-rote Koalition mĂŒsse âmit der vollen HĂ€rte des Rechtsstaates durchgreifenâ. Der âKonsens gegen Rechtsâ mĂŒsse um einen âKonsens gegen Linksextremismusâ ergĂ€nzt werden.
Quelle: Inforiot.de