Paul Schmudlach ist der neue Erzieher im Jugendzentrum Alte Schlosserei in Wittstock. Der 30-Jährige Neuruppiner verstärkt das bisherige Duo Myriam Jäger und Matthias Stock seit Jahresbeginn. Er ist für die mobile Jugendarbeit in den Ortsteilen zuständig, sieht aber in dem Jugendzentrum in Wittstock seine Basis.
Allerhand Angebote für Jugendliche in Wittstock
Klassiker wie Tischtennis, Billard oder Darts sind ebenso möglich wie handwerkliche und kreative Dinge. Es gibt eine Holzwerkstatt, einen Beamer, ein Computerkabinett oder auch eine Nähwerkstatt. „Im vergangenen Jahr haben wir hier fast im Akkord Kirschkernkissen genäht, weil mehrere Jugendliche noch Weihnachtsgeschenke brauchten“, berichtet Myriam Jäger.
Freitags kommt die Arbeitsgemeinschaft Kochen zusammen. Dann wird gemeinschaftlich entschieden, was auf den Tisch gebracht werden soll. Einen Imbiss gibt es aber ohnehin an allen Tagen für kleines Geld. Getränke sind weitgehend kostenlos.
Klubleben in Wittstock fast wie vor Corona
Das Klubleben hat fast vollständig zur Normalität zurückgefunden. „Die Jugendlichen müssen sich nur in eine Liste eintragen, wenn sie ankommen. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen“, sagt Paul Schmudlach. Möglich ist das, weil die Kinder und Jugendlichen in den Schulen ohnehin regelmäßig getestet werden.
Deshalb ist noch nicht jede Idee in trockenen Tüchern. Geplant sei aber, einmal im Monat freitags länger zu öffnen – bis 22 Uhr – und dann spezielle Angebote zu machen.
Die Jugendlichen sollen andererseits aber auch nicht mit zu vielen Dingen konfrontiert werden. Gerade nach den schwierigen Zeiten im vergangenen Jahr „suchen sie manchmal einfach nur einen Rückzugsort“, wie Paul Schmudlach sagt.
15 bis 20 Jugendliche als Stammgäste in Wittstock
Das Jugendzentrum besuchen derzeit 15 bis 20 Kinder und junge Leute regelmäßig. Die Betreuer wollen ihnen Raum geben, sich selbst einzubringen – Vorschläge zu machen. So haben sie kürzlich zum Beispiel gerade das Malen und Sprayen für sich entdeckt. Erste Schriftzüge und Bilder sind im Zentrum schon zu sehen.
Paul Schmudlach absolvierte vor sechs Jahren seine Ausbildung zum Erzieher, war danach politisch im Deutschen Bundestag tätig, arbeitete gleichzeitig aber weiterhin ehrenamtlich in Neuruppin in seinem erlernten Beruf.
Über seinen Neustart im Jugendzentrum in Wittstock sagt er: „Ich bin hier sehr gut angekommen. Das klappt mit den Kids super. Außerdem ist es auch ein sehr schönes Objekt.“
Das historische Gebäude in der Eisenbahnstraße 2 wurde nach langem Leerstand aufwendig saniert.
Noch mehr Jugendliche in Wittstock willkommen
Gern könnten es noch mehr Jugendliche für sich entdecken. Deshalb denken Paul Schmudlach und seine Kollegen daran, das Zentrum und seine Angebote und Möglichkeiten womöglich in einem Flyer zusammen zu stellen und an den Schulen zu verteilen – verbunden mit der Frage, was Jugendliche von einem Jugendzentrum erwarten. Denn es soll bestmöglich genutzt werden.
Das Jugendzentrum in der Alten Schlosserei in Wittstock ist grundsätzlich von 13 bis 19 Uhr geöffnet – außer sonntags und montags. Die Freitags- und Samstagszeiten sollen über diese Zeiten hinweg erweitert werden. Genau stehen sie noch nicht fest.
Von Björn Wagener
Quelle: Inforiot.de