Im Vorfeld einer möglichen Demonstration oder Veranstaltung von Querdenkern in der Kreisstadt haben sechs Oranienburger Politiker einen Appell an die Einwohner gerichtet.
Aufruf gegen Hass und Zwietracht
Darin wenden sich Gerrit GroĂe (Linke), Marei John-Ohnesorg (SPD), Elisabeth Mandl-Behnke (Bâ 90/GrĂŒne), Thomas Ney (Piraten), Torsten Reipert (FDP) und Antje Wendt (FWO) gegen alle, âdie das Coronavirus nutzen, um einen Keil in die Gesellschaft treiben zu wollen, und zu Hass und Zwietracht aufrufenâ. Sie bitten die Oranienburgerinnen und Oranienburger in einer gemeinsamen PresseerklĂ€rung, nicht denen zu glauben, die âdazu aufrufen, SchutzmaĂnahmen wie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung abzulehnen, und die wilde Verschwörungstheorien verbreitenâ.
Alternatives Angebot am Montag
Es brÀuchte kritische Debatten, die aber freundlich und sachlich im Umgang miteinander stattfinden sollten. Die Politiker haben sich deshalb vorgenommen, jeden Adventsmontag im Internet und auf anderen Wegen einen Anlass zum Reden zu bieten. Konkrete Ideen wurden aber nicht genannt.
Statements der Unterzeichner
Alle Unterzeichner des Appells haben laut Pressemitteilung folgende Statements abgegeben:
Gerrit GroĂe: âMan kann die Situation unterschiedlich bewerten, erst einmal aber gilt es, SchwĂ€chere zu schĂŒtzen und in Respekt fĂŒr das Pflegepersonal die HygienemaĂnahmen einzuhalten. Das ist gelebte SolidaritĂ€t. Die braucht es von allen.â
Elisabeth Mandl-Behnke: âLasst uns in dieser noch nie dagewesenen Adventszeit gedanklich besonders eng zusammenstehenâ.
Thomas Ney: âGerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, einen kĂŒhlen Kopf zu bewahren. Wir Piraten tauschen deshalb selbstverstĂ€ndlich die Augenklappe gegen eine Maske. Wer die Freiheit achtet, nimmt RĂŒcksicht und schĂŒtzt vor allem jene, die darauf angewiesen sind.â
Torsten Reipert: âWir als Liberale stehen fĂŒr Freiheit und Offenheit, jedoch hört die Freiheit eines Einzelnen dort auf, wo sie andere Mitmenschen gesundheitlich angreift oder krank macht. Haltet Abstand, akzeptiert die Hygieneregeln und bleibt gesundâ.
Antje Wendt: âWir appellieren an alle: Jetzt Abstand halten, um sich bald wieder nah sein zu können. Oranienburg trĂ€gt Maske.â
Polizei erinnert an Regeln
Auch die Polizei hat bereits im Vorfeld weiterer Kundgebungen auf die Einhaltung der Regeln hingewiesen. âEine Versammlung muss 48 Stunden vor Bekanntgabe oder Bewerbung angemeldet werden. Sodann setzen sich die Mitarbeiter der Versammlungsbehörde mit den Veranstaltern in Verbindung. Hierbei geht es keinesfalls darum, der Versammlung âSteine in den Weg zu legenâ. Ziel ist es, den Schutz der Versammlung zu organisieren und dabei alle Möglichkeiten zu besprechen. Eine fehlende Anmeldung geht zu Lasten der Teilnehmer und mĂŒndet unter UmstĂ€nden in ein Ordnungswidrigkeiten- oder Strafverfahrenâ, so Polizeisprecherin Dörte Röhrs.
Quelle: Inforiot.de