Kommt am DonÂnerÂstag den 09.09. um 18 Uhr gemeinÂsam mit uns, der BalkanÂbrĂŒcke Berlin, der SeeÂbrĂŒcke PotsÂdam und dem bunÂdesweitÂen FahrradÂprotest von StuÂdents for Future âOhne Kerosin Nach Berlinâ raus auf die StraĂen PotsÂdams! Kommt raus zum Protest gegen die menÂschenÂverÂachÂtÂende AbschotÂtungspoliÂtik der EU, die mit HilÂfe von FronÂtex, BunÂdeÂspolizei und Lufthansa immer wieder MenÂschen bewusst in lebensÂbedrohliche SitÂuÂaÂtioÂnen bringt!
Start ist Alter Markt/Landtag. Von dort aus wollen wir uns ĂŒber ZenÂtrum Ost und Rathaus BabelsÂberg auf den Weg zum Neubau der BunÂdeÂspolizei am Horstweg machen.
VerknĂŒpÂfung FronÂtex, Bundespolizei
Seit 2015 sind ĂŒber 18.000 MenÂschen im MitÂtelmeer ertrunkÂen. Statt Geld fĂŒr die RetÂtung von MenÂschen in Seenot auszugeben und einÂer menÂschenÂrechtlichen Pflicht nachzukomÂmen, steckt die FriedenÂsnoÂbelÂpreistrĂ€gerin EU immer mehr Geld in die GrenÂzschutzaÂgenÂtur FronÂtex. 5,6 MilÂliarÂden Euro betrĂ€gt das BudÂget bis 2027. Mit lediglich einem DritÂtel des FronÂtex-JahresÂbudÂgets könÂnten insÂgeÂsamt 109 Search and ResÂcue Schiffe und BeobachÂtungsÂflugzeuge betrieben werÂden â eine vollÂstĂ€ndiÂge zivile Flotte zur flĂ€chenÂdeckÂenden SeenotretÂtung im MitÂtelmeer. Das Geld wĂ€re da, doch wieder einÂmal fehlt es an poliÂtisÂchem Willen zu einÂer menÂschenÂrechtsÂbasierten Praxis.
Trotz zahlreÂichÂer durch Journalist*innen und MenÂschenÂrechtÂsorÂganÂiÂsaÂtioÂnen belegter MenÂschenÂrechtsverÂletÂzunÂgen agiert FronÂtex weitÂerÂhin im rechtsÂfreien Raum: FronÂtex ist bei illeÂgalen ZurĂŒckÂweisunÂgen, sogeÂnanÂnten Push- und PullÂbacks, direkt involviert. Rechtliche, poliÂtisÂche oder perÂsonÂelle KonÂseÂquenÂzen: Fehlanzeige.
DeutschÂland ist Teil dieser gewaltvollen GrenÂzpoliÂtik: Die BunÂdesregierung beteiligt sich perÂsonÂell, finanziell und materiell an den VerÂbrechen von FronÂtex. Zum Beispiel zeigen Berichte aus der ĂgĂ€is bruÂtale und völkÂerÂrechtswidrige ZurĂŒckÂweisunÂgen von SchutzÂsuchenÂden, bei denen deutsche Beamt*innen zugeÂseÂhen oder mitÂgewirkt haben. 2021 unterÂstĂŒtzt DeutschÂland FronÂtex vorausÂsichtlich mit insÂgeÂsamt 826 EinÂsatzkrĂ€ften der BunÂdes- und LanÂdespolizeien. TenÂdenz steigend: Die am schnellÂsten wachÂsende EU-AgenÂtur soll bis 2027 ĂŒber eine stĂ€ndiÂge Reserve von 10.000 Polizist*innen verÂfĂŒÂgen, wobei DeutschÂland hierÂfĂŒr knapp 1.100 Polizist*innen entsenden soll. âVon den rund 4.300 MitarbeiterÂinnen und MitarÂbeitÂern des BunÂdeÂspolizeiprĂ€ÂsidÂiÂums sind etwa 800 am HauptÂsitz in PotsÂdam beschĂ€ftigt.â (3)
Lufthansa als ProfÂiÂteur von Abschiebungen
MachtwechÂsel Afghanistan â noch wenige Wochen zuvor schiebt DeutschÂland weitÂer nach Afghanistan ab und verkenÂnt die groĂe Gefahr. Somit trifft die BunÂdesregierung EntscheiÂdunÂgen, die Angst und LebensÂgeÂfahr fĂŒr die abgeschobeÂnen MenÂschen bedeuten. Wenn es um AbschiebunÂgen geht, fĂ€llt es DeutschÂland und der Lufthansa, dem deutschen Unternehmen das am meisÂten von AbschiebunÂgen profÂiÂtiert, leicht, FlĂŒge nach Afghanistan zu organÂisieren. Wenn es darum geht, MenÂschen vor dem Tod zu retÂten, stellt das ganze die BunÂdesregierung vor ein verÂmeitlich groĂes organÂisatorisches Problem.
Die Lufthansa macht jĂ€hrlich groĂe Gewinne mit AbschiebunÂgen von MenÂschen. Und das schon seit Jahrzehnten!
Im Jahr 2019 war die Lufthansa an den AbschiebunÂgen von 5.885 PerÂsoÂnÂen beteiligt â stolze 25% aller AbschiebunÂgen aus DeutschÂland in diesem Jahr. âIm selÂben Jahr stufte die BunÂdesregierung es als VerÂschlusÂsache ein, welche FluggeÂsellschaften AbschiebunÂgen durchfĂŒhrenâ(1), da sie fĂŒrchteten, dass diese FluggeÂsellschaften in öffentlichÂer KriÂtik steÂhen wĂŒrden.
Wir appelÂlieren an Pilot*innen FlĂŒge zu verÂweigern, bei welchen MenÂschen abgeschoben werÂden. Eine BeruÂfung auf ParaÂgraf 12 des LuftÂsisÂcherÂheitsÂgeÂsetÂztes, welchÂer besagt, dass alle erforderÂlichen MaĂÂnahÂmen zu treÂfÂfen sind, um eine besteÂhende Gefahr fĂŒr EinzelperÂsoÂnÂen oder des LuftÂfahrzeuges insÂgeÂsamt abzuwenÂden, sollte ausÂreÂichen! Denn: im Falle einÂer Abschiebung ist immer von einÂer Gefahr auszugeÂhen! In bereÂits zwei FĂ€llen kam es bei AbschiebunÂgen durch die Lufthansa zu TodesÂfĂ€llen: â1999 erstickÂte der Sudanese Aamir Ageeb bei einÂer Abschiebung in einem Lufthansa-Flugzeug durch FesÂselung der Polizeiâ (2) und âKola Bankole aus NigeÂria starb 1993 auf Ă€hnÂliche Weise bei einÂer Lufthansa Abschiebungâ (2). LeiÂder muss immer von PolizeigeÂwalt ausÂgeÂganÂgen werÂden und allein daraus ergibt sich eine Gefahr fĂŒr PerÂsoÂnÂen im Flugzeug. Hinzu kommt eine hohe SuizidgeÂfĂ€hrdung, sowie LebensÂgeÂfahr fĂŒr die MenÂschen in den LĂ€nÂdern, in welche sie abgeschoben werden.
Wir fordern die Lufthansa auf, das GeschĂ€ft mit MenÂschenÂleben zu beenÂden und sich klar gegen AbschiebunÂgen zu posiÂtionÂieren. Keine PerÂsoÂnÂen sollen gegen ihren Willen von der Lufthansa transÂportiert werden!
BunÂdestagswahlen â VerÂantÂworÂtung der Partein und Vertreter*innen
Am SonÂntag den 26. SepÂtemÂber sind Bundestagswahlen.
Lasst nicht zu, dass DeutschÂland weitÂere 4 Jahre von einÂer Partei regiert wird, die MenÂschenÂrechte mit FĂŒĂen tritt und in ihrem WahlÂproÂgramm ganz klar deutÂlich macht, dass sie âdie EuropĂ€isÂche GrenÂzschutzaÂgenÂtur FRONTEX zu einÂer echtÂen GrenÂzpolizei und KĂŒstenwache mit hoheitlichen BefugÂnisÂsen ausÂbauenâ will. Und dazu ihre perÂsonÂellen KapazÂitĂ€ten deutÂlich aufÂsÂtockÂen will. (4)
Wir wollen, dass die neue BunÂdesregierung und ihre Vertreter*innen ihrer VerÂantÂworÂtung, Leben zu retÂten und zu schĂŒtzen, endlich aktiv nachkommt! Die komÂproÂmissÂlose EinÂhalÂtung von MenÂschenÂrechtÂen ist mit der AufÂgabe des GrenÂzschutzes und der MigraÂtionsÂabÂwehr niemals vereÂinÂbar. FronÂtex ist nicht reformierÂbar und MUSS abgeschafft werden!
Mit vieÂlen anderen sozialen BeweÂgunÂgen und OrganÂiÂsaÂtioÂnen fordern wir daher von der deutschen Bundesregierung:
– Der EinÂsatz von deutschen BunÂdes- und Landespolizist*innen muss sofort beenÂdet werÂden. Es darf kein weitÂeres PerÂsonÂal entsendet werden
â DarĂŒber hinÂaus muss die deutsche BunÂdesregierung infolge ihrer eigeÂnen MitverÂantÂworÂtung LegÂgeri, den ExekuÂtivdiÂrekÂtor von FronÂtex, aufÂgrund erwiesenÂer MenÂschenÂrechtsverÂletÂzunÂgen aufÂfordern, operÂaÂtive TĂ€tigkeitÂen mit deutschÂer BeteiliÂgung zu beenÂden. ((Art. 46 Abs. 2 der Frontex-Verordnung)
â Einen soforÂtiÂgen Stopp der BereÂitÂstelÂlung von polizeilichÂer und milÂitĂ€rischÂer AusÂrĂŒsÂtung fĂŒr den sogeÂnanÂnten europĂ€isÂchen âGrenÂzschutzâ, sowohl an FronÂtex als auch an nationale GrenzbeÂhörÂden und einen Stopp des stetiÂgen AusÂbaus der Ăberwachungstechnologien
â Die VorÂwĂŒrfe gegen deutsche Beamt*innen mĂŒssen konÂseÂquent aufgearÂbeitÂet und strafrechtlich verÂfolÂgt werden
â DrittstaatÂen dĂŒrÂfen nicht zum TorhĂŒter der EU gemacht werÂden: ExterÂnalÂisierungÂsprakÂtiken und Entsendung von FronÂtex PerÂsonÂal in DrittstaatÂen beenden!
â Ein soforÂtiges Ende von völkÂerÂrechtswidriÂgen Push- und PullÂbacks und bruÂtaler Grenzgewalt
FronÂtex ist ein zenÂtraler Baustein des represÂsivÂen GrenÂzregime der EU, das auf AusÂgrenÂzung abzielt. GemeinÂsam setÂzen wir uns fĂŒr BeweÂgungsÂfreiÂheit fĂŒr alle MenÂschen und ein Ende der rasÂsisÂtisÂchen und menÂschenÂverÂachÂtÂenÂden europĂ€isÂchen AbschotÂtungspoliÂtik ein. #AbolÂishÂFronÂtex
Lasst uns gemeinÂsam laut werden!
SeenotretÂtung und MenÂschenÂrechte sind und bleiben #unverÂhanÂdelÂbar !
Quelle: Inforiot.de