Die RĂ€umung des seit fast fĂŒnf Monaten besetzten Flensburger Bahnhofswalds wurde am Freitag durch eine Privatarmee der Investoren begonnen und am gestrigen Sonntag durch die Polizei fortgesetzt. Am heutigen Montag wird nach einer solidarischen Autoblockade am ZOB am frĂŒhen Morgen die Rodung fortgesetzt. Das heizt die Wut von Besetzer*innen und UnterstĂŒtzer*innen an.
Bereits um 5.30 Uhr, also etwa eine halbe Stunde nach Ende der nĂ€chtlichen Ausgangssperre war die zentrale Kreuzung neben dem Flensburger ZOB durch eine Abseilaktion von einer BrĂŒcke blockiert. Mit einem Transparent: âWut und Trauer! Solidarisch und entschlossen FreirĂ€ume verteidigenâ wandten sich die Blockierenden gegen die RĂ€umung des Flensburger Bahnhofswaldes und sagten dazu: âIhr habt den Konflikt eskaliert. Wer fĂŒr die Profite eines Hotel-Investors mehr Corona-Infektionen riskiert und gewaltsam das Zuhause von Tieren und Menschen im Wald zerstört, wird den Preis dafĂŒr bezahlen.â
Die anwesende Hamburger Polizei zeigte dabei keinerlei VerstĂ€ndnis fĂŒr Pressefreiheit. Eine Fotografin nahm sie in Gewahrsam (zur Stunde ist sie immer noch dort), einer Journalistin des Radio Fratz erteilte sie einen Platzverweis, bloĂ weil diese aus Entfernung Fotos machen wollte. Leute, die solidarisch vor der Polizeiwache warteten, wurden ebenfalls einfach eingesperrt. Eine Person kommentiert: âSchimpfen, wenn wir illegal handeln, aber selbst nicht mal elementare Grundrechte wahren, dass ist der deutsche Rechtsstaat.â Nach fast drei Stunden wurde die Blockade durch die Polizei aufgelöst.
Um die Zeit der Auflösung der Blockade rĂŒckten auch am seit Tagen durch die Polizei belagerten Bahnhofswald wieder HebebĂŒhne und Harvester an und aktuell werden BĂ€ume gefĂ€llt. âDas ist keine friedliche Lösung. Wir trauern um jeden Baum und werden dementsprechend wĂŒtend seinâ erklĂ€rt eine Besetzerin des Baumhauses âPunschbude plopâ, welches weiterhin bewohnt ist, âDas uns erklĂ€rt wurde, wir wĂŒrden nicht hier wohnen ist eine Frechheitâ.
Quelle: Fau-fl.org