Die Weitergabe von Wissen von einer Generation an die nÀchste gehört zu den Grundlagen des menschlichen Miteinanders. In den ersten prÀgenden Lebensjahren, die ein Kind meist in der Familie verbringt, lernt der Nachwuchs die grundlegenden Normen, Werte und Erwartungen an bestimmte Verhaltensweisen innerhalb einer Gesellschaft kennen.
BTU-Professorin: Handlungen entstehen durch Sprache
Die Entscheidung, welche ErstwĂ€hler fĂŒr oder gegen eine bestimmte Partei treffen, wird auch von der kulturellen AtmosphĂ€re ihrer Wohnregion beziehungsweise der sie umgebenden Stadtgesellschaft beeinflusst. âIn den Regionen, in denen sich bereits 1931 viele WĂ€hler fĂŒr die NSDAP entschieden haben, wird auch heute noch stark rechts gewĂ€hlt. Das trifft auch auf Cottbus zuâ, so Heike Radvan. So lĂ€sst sich eine KontinuitĂ€t des Wahlverhaltens ĂŒber Generationen hinweg erkennen.
Beeinflussen Eltern die Wahlentscheidung stÀrker als Freunde?
Und weiter: âRechtsextreme Haltungen entstehen nicht einfach so. Da muss vorher eine Offenheit dafĂŒr da sein, zum Beispiel Gewaltakzeptanz in der Sprache. Diese Sachen bieten AnschlussflĂ€chen, da die FĂ€higkeit sich widerstandsfĂ€hig gegenĂŒber rechtsextremen Meinungen zu zeigen dann meist schwĂ€cher ausgeprĂ€gt ist.â
Welche Folgen kann es haben, wenn Eltern ihre politischen Haltungen an die Kinder weitergeben?
Rechtsextreme kommen aus schwierigen ElternhĂ€usern – ein Klischee?
âEine verlĂ€ssliche Bindung an eine demokatische Diskussionskultur innerhalb der Famlie kann einen wichtigen Unterschied machenâ, erklĂ€rt Heike Radvan. âAutoritĂ€re Erziehungsmuster können, mĂŒssen aber nicht in autoritĂ€re oder rechtsextreme Weltanschauungen fĂŒhren. Da spielen auch all die Erfahrungen eine Rolle, die ein Kind oder Jugendlicher auĂerhab des Elternhauses sammelt.â
Menschen verbal oder gar körperlich anzugreifen bleibt stets eine individelle Entscheidung. âDafĂŒr tragen allein die so handelnden Personen die Verantwortungâ, stellt die Professorin klar. âDas Klischee stimmt so nicht. Nicht alle rechtsextremen TĂ€ter haben selbst körperliche Gewalterfahrungen gemacht. Und wenn doch, entschuldigt das keineswegs ihre Taten.â
PrĂ€ventionsmöglichkeiten finden sich in der Bildungsarbeit. âHier ist in erster Linie die Familie in der Pflicht. Ist das nicht der Fall, ist Erziehung nicht nur Privatsache. Bildungsinstitutionen wie Kindergarten und Schule haben die Verantwortung, Angebote zu machen, bei denen Kinder Erfahrungen sammeln und lernen, sich demokratisch zu orientierenâ, ergĂ€nzt Heike Rdvan.
âDiskriminierende Aussagen mĂŒssen zum Lehrgegenstand gemacht werden. Zum einen um dem GeschĂ€digten Sicherheit zu vermitteln und zum anderen, indem LehrkrĂ€fte erklĂ€ren, warum die getĂ€tigte Aussage nicht okay ist.â
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Darum geht es: Der Familienkompass ist eine landesweite Umfrage zur Kinder- und Familienfreundlichkeit in Brandenburg. Er ist ein gemeinsames Projekt von MĂ€rkischer Oderzeitung, Lausitzer Rundschau und MĂ€rkischer Allgemeine in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Dresden.
Warum mitmachen?: Mit jedem beantworteten Fragebogen helfen Sie mit, die Familien- und Kinderfreundlichkeit in Ihrem Wohnort zu verbessern. Wir konfrontieren Politik und Verwaltung mit den Ergebnissen und berichten detailliert zur Situation in den Kommunen.
Was gibt es zu gewinnen?: Der Hauptpreis ist ein Ostsee-Familienurlaub fĂŒr bis zu sechs Personen mit 7 Ăbernachtungen (inkl. WĂ€sche, HandtĂŒcher, Reinigung, Kurtaxe. Die Anreise und Verpflegung sind nicht dabei.) DarĂŒber hinaus können Sie ein Familien-Fotoshooting gewinnen oder Eintrittskarten fĂŒr die Show âAriseâ im Friedrichstadtpalast und vieles mehr.
Quelle: Inforiot.de